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17.06.2016

Brandenburg, 16. Juli 2016: „Er braucht keine Talia.“, „Meinen Nexus zerstörst du nicht.“, „Das klappt dann mit dem Rework.“ „Ick sag nur Level 2“...
Der Fachaustausch während des Mittagessens ist in vollem Gange. Mehrere Teenager haben es sich mit frischgekochter Soljanka auf dem Rasen vor dem Audimax der Technischen Hochschule in Brandenburg bequem gemacht und tauschen sich über die bereits gespielten Runden von League-of-Legends aus.

Bereits seit Freitagabend läuft das Turnier „Digital trifft real“ des CVJM Region Groß Kreutz. Zwanzig Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren versuchen als Sieger der digitalen sowie realen Welt hervorzugehen. Hauptbestandteil des Turniers ist das beliebte Computerspiel „League-of-Legends“. Aber nur wer auch bei den erlebnispädagogischen Aufgaben Erfolg hat, kann gewinnen. Nach einem kommunikativen Kennenlernspiel müssen die Teams im Juggern gegeneinander antreten. Wichtig sind dabei Teamwork und taktisches Geschick. Das Gleiche gilt es auch beim Bogenschießen unter Beweis zu stellen. Am Nachmittag versuchen die Mannschaften sich mit Pfeil und Bogen wichtige Punkte für den Sieg zu sichern. Zwischendurch stehen immer wieder Matches von „Lol“ an. Alle Aufgaben werden mit gleichen Punkten bewertet. Am Ende des Tages verbuchen die „Brandenburger Söhne“ den Sieg für sich. Das Team aus Wriezen hat die meisten Punkte erzielt.

Es ist das erste Mal, dass der CVJM Region Groß Kreutz solch eine Veranstaltung organisiert hat. Der Verein wollte damit zeigen, dass er die Erlebniswelt und das Hobby der Jugendlichen ernst nimmt, aber gleichzeitig der Gefahr des Abkapselns aus der Gesellschaft durch zu hohen Computerspielkonsum entgegenwirken. „Mit den erlebnispädagogischen Aufgaben wollen wir wieder Lust am Miteinander und dem realen Erleben machen. Unser Projekt soll die Jugendlichen motivieren, ihre Freizeit nicht nur vor dem Computer zu verbringen“, erklärt Sascha Hartwig, Jugendreferent im CVJM Region Groß Kreutz e. V.

Das Konzept geht auf. Die Stimmung während des Turniers ist harmonisch.

„Es gibt sogar Applaus für die gegnerische Mannschaft“, staunt Hartwig. „Das ist sehr ungewöhnlich“, führt er aus. „Im Chat hagelt es eher Beschimpfungen.“ Davon ist auf dem Gelände der Fachhochschule nichts zu spüren. Die 20 Jungen sind konzentriert bei der Sache, kämpfen für ihr Team, gönnen aber auch den anderen Erfolg. So freuen sich am Ende auch alle anderen über den Sieg der „Brandenburger Söhne“. Diese halten stolz den Pokal in den Händen, der in Zukunft als Wanderpokal fungieren soll. Im nächsten Jahr will der CVJM Region Groß Kreutz erneut ein solches Turnier anbieten. „Da soll es größer werden“, verrät Hartwig.
„Wir hoffen, dass sich dann noch mehr Teilnehmer anmelden und es auch für Mädchen interessant wird.“